Digitalisierung

Behörden fürchten Digitalisierung mehr als Flüchtlingskrise

Behörden fürchten Digitalisierung mehr als Flüchtlingskrise

FAZ: Die Behörden sind mit der vernetzten Verwaltung überfordert. In der Digitalisierung liegt Deutschland verglichen mit anderen EU-Staaten 10 bis 15 Jahre zurück.

Die Bewältigung der Flüchtlingskrise steht zwar auf der politischen Agenda weit oben – für die öffentliche Verwaltung in Deutschland gilt das aber nur mit Abstrichen: Eine Mehrheit der Behördenleiter erwartet, dass ihre mit Abstand größte Herausforderung der kommenden fünf Jahre die Digitalisierung und der Umstieg auf elektronisch geführte Akten sein werden. Die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen steht für sie nur auf Platz fünf der Themen mit großem Handlungsbedarf. Das zeigt eine Studie der Hertie School of Governance, die dieser Zeitung vorliegt. Für die Studie wurden rund 1200 Behördenleiter aller staatlichen Ebenen befragt.

Die Einschätzungen fallen allerdings je nach Ebene weit auseinander: Während in Städten und Gemeinden 36 Prozent der Behördenleiter das Thema Flüchtlinge als große Aufgabe der kommenden Jahre sehen, ist es in Landes- und Bundesverwaltungen nicht einmal jeder zehnte. Der Durchschnitt über alle Ebenen beträgt 24 Prozent. Digitalisierung und E-Government stufen dagegen 43 Prozent als starke Herausforderung ein. 35 Prozent sorgen sich wegen der Personalpolitik, 28 Prozent nennen den Druck zu Einsparungen.

Zum Artikel: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/deutsche-behoerden-rueckstaendig-bei-digitalisierung-14272761.html#GEPC;s6