Digitalisierung

Gute Arbeit in digitalen Zeiten ist gestaltbar und gestaltungsbedürftig

Gute Arbeit in digitalen Zeiten ist gestaltbar und gestaltungsbedürftig

Gute Arbeit in digitalen Zeiten ist gestaltbar und gestaltungsbedürftig

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat auf dem DGB-Digitalisierungskongress am Dienstag in Berlin die Anforderungen der Gewerkschaften an „Gute Arbeit in digitalen Zeiten“ formuliert. „Wir erleben einen tiefgreifenden Strukturwandel“, so Hoffmann, „aber mit qualifizierter Arbeit, dem dualen Ausbildungssystem und der Sozialpartnerschaft verfügen wir über das Potenzial, alle Chancen zu nutzen. Die Entwicklung ist gestaltbar, aber zugleich gestaltungsbedürftig – auch politisch.“

Fragen der Arbeitsorganisation und Qualifikation müssten bei digitaler Vernetzung und neuen Technologien von Anfang an mitgedacht werden. „Gute Arbeit 4.0 muss den Beschäftigten faire Flexibilität bringen“, sagte Hoffmann, „faire Flexibilität, die nicht länger zu Lasten der Freizeit und nicht auf Kosten der Gesundheit geht - faire Flexibilität, die es nicht zum Nulltarif gibt und die nicht länger zum Lohndumping missbraucht werden darf.“

Gute Arbeit 4.0 brauche „klare Regeln – betrieblich, tariflich und nicht zuletzt gesetzlich“, so der DGB-Vorsitzende. Forderungen nach einer Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes lehnte Hoffmann ab. „Das Arbeitszeitgesetz ist ein Arbeitsschutzgesetz und das soll es auch bleiben.“ Die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen, sei auch im Interesse der Arbeitgeber, nur so blieben die Mitarbeiter arbeitsfähig.

"Die deutsche Industrie - allen voran der Maschinenbau - muss das Cockpit der Industrie 4.0 besetzen. In der Digitalisierung stecken Chancen für eine Aufwertung der Industriearbeit", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann. "Dafür gilt es die erforderliche Qualifikation zu organisieren, denn eine zukunftsfähige Ökonomie muss auf qualifizierte Tätigkeiten setzen. Für die Digitalisierung gilt grundsätzlich: Innovation funktioniert nur mit dem Wissen und Engagement der Beschäftigten und nicht gegen sie."

Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske sagte auf dem DGB-Digitalisierungskongress: „Die Gewerkschaften müssen daran gehen, den Prozess der Digitalisierung zu gestalten. Es geht darum, Chancen für mehr individuelle berufliche Freiheiten und auf neu entstehende Arbeitsplätze zu nutzen. Gleichzeitig müssen Risiken minimiert werden, die sich aus umfassender Kontrolle und Entgrenzung ergeben.“

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